Der FARMER 2D erweckt zum neuen Leben

Vom Scheunenfund zum Liebhaberstück

Unser Vereinsmitglied Wilfried möchte Ihnen mit einigen interessanten Fotos die Geschichte von der Restaurierung
seines FARMER 2D erzählen.

Der erste Tag bei mir zuhause. Es fehlte meiner Frau zwar der Glaube, dass daraus je wieder ein fahrbares Gefährt geben sollte, aber wir wollten es alle beweisen.  Der FENDT mußte lange Jahre draussen hinter der Scheune stehen und war Wind und Wetter ausgesetzt. Dieses sieht man ihn auch an.
Den Anfang bei einer Restauration zu finden, ist nicht einfach. Da alle Teile bearbeitet werden müssen, fing ich mit dem Groben an.
Viele Teile waren so stark beschädigt und fast nur noch so dünn wie Zeitungspapier. 
Da ich aber den originalen Zustand wieder herstellen wollte, habe ich alle Teile sorgfältig abgetrennt und mir als Muster hingelegt. Es sollte nun eine mühsame Zeit anfangen, diese Teile als Einzelstücke aus Blech wieder herzustellen.
Wichtig war jedoch für mich, das Original soweit es möglich war zu erhalten. Hierzu habe ich dann mit Zusatzplatten die Blechteile unterlegt und dem Ursprung angeglichen. 
Hiermit ist es mir gelungen, die noch vorhandenen Teile zu verwenden und durch geschickte Blecharbeit einen idealen Zustand zu erreichen.

In meiner eigenen Werkstatt habe ich die Möglichkeit, eine professionelle Lackierung durchzuführen. 

Sobald die Blechteile hergerichtet waren, habe ich zwischendurch die Einzelteile in der entsprechenden Originalfarbe lackiert. 

Die Bearbeitung der Blechteile ist vom Aufwand überschaubar. Einen riesen Schrecken habe ich bekommen, als ich zum ersten Mal die Haube geöffnet habe. 
Ich habe sorgfältig alle Komponenten entfernt, um an den Motor und das Getriebe heranzukommen. Alle Teile wurden abmontiert und als Einzelstücke aufbereitet.

Die gesamte Elektrik war bereits vom Vorgänger kaputt repariert worden. 

Die Hinterachse wurde in seine Einzelteile zerlegt. Anschließend wurde die gesamte Heckhydraulik auseinander gebaut.
Nachdem die Hinterachse komplett zerlegt und wieder neu aufgebaut wurde, habe ich den Hydraulikblock wieder montiert.
Zwar langsam, aber stetig wurde das Bild meines Traktors immer kompletter und nach und nach konnte ich die bereits restaurierten Komponenten an die Basiseinheit des Fahrzeuges montieren.
Geschafft. Die Kotflügel sind montiert. Jetzt kamen meine ersten Blechteile zur Verwendung, die ich bereits am Anfang aufbereitet hatte. 
Auf den restaurierten Felgen habe ich die Reifen aufgezogen. Die hinteren Reifen konnte ich noch verwenden, die Vorderreifen habe ich erneuern müssen . 
Jetzt war der Aufbau des Motors dran. Alle Komponenten wie Anlasser, Lichtmaschine etc. kamen auf den Prüfstand. Jedes Teil wurde separat hergerichtet und für den späteren Zusammenbau lackiert und eingelagert.
Mit viel Aufwand habe ich dann den Motor aufbereitet. Die Kolben wurden neu eingefasst, die gesamte Einspritztechnik wurde zerlegt und mit neuen Dichtungsmaterial versehen.
Nachdem der Motor in vielen Probeläufen bereits sein Bestes zeigen konnte, wurde gleich ein fachmänisches Probesitzen von der Nachbarin durchgeführt.  Es wurden von mir nur wenige Neuteile eingebaut. Unter anderem wurde ein neuer Lenker montiert.
Jetzt begann die Endphase und es war jetzt schon erkennbar, dass bald ein schönes Fahrzeug in meiner Scheune steht.
Alles wartet auf die Haube
Die Haube mußte am Schluß noch hergerichtet werden. Wie bei den anderen Blechteilen habe ich das Original komplett ausgebessert. 
Nach der Grundierung wurden die Konturen bereits sichtbar. 
Die Originalfarbe gibt nun die Form bereits ein Gesicht
Nach der Montage vom Grill und den Schriftzügen waren nur noch die Lampen einzusetzen.
Die Haube passt wie angegossen. Die Vorderfelgen sind bereits lackiert und es müssen nur noch die neuen Reifen aufgezogen werden.
... und die erste Fahrt natürlich nach Feierabend durch unser Dorf. Schließlich soll jeder sehen, dass mein Traktor endlich fertig ist.
Der erste offizielle Auftritt hatten wir dann beim Fulkumer Strassenfest 2014. Man kann uns sogar auf dem Foto finden.
Dann beim Holtgaster Haltestellenfest am 2.6.2014  konnten wir uns wieder ein breites Publikum vorstellen. 
Mit unseren Vereinskollegen haben wir in Juli 2014 eine Rundfahrt organisiert. Unter anderem haben wir den Ort Bensersiel angefahren. Viele Gäste haben unsere vielen schönen Fahrzeuge bewundert.
Auch bei unserem traditionellen Frühstückstreffen von unserem Verein im Hofcafe Gerdes in Utgast am 4.10.2014 hatten wir unseren gemeinsamen Auftritt.
Ein echter "Hinkugger"
Der ganze Aufwand hat sich doch gelohnt.

Viele Grüße, Euer Wilfried